Gestern
habe ich ein unkalibriertes Hähnchen gekauft, heute bin ich die Hauptstraße in Fürstenfeldbruck entlang geschlendert. Ja geschlendert. Ich habe gestern nicht nur ein unkalibriertes Hähnchen gekauft und zubereitet, sondern ich habe auch eine kluge Frau in Gauting besucht, die mir zarte Gangbilder in den Kopf gezaubert hat. Also bin ich geschlendert, vom Rathaus bis zur Amperbrücke. 300 Meter sind das. Ziemlich genau.
Und da der Aufkleber Hähnchen – unkalibriert meinen Blick für ungewöhnliche Schilder geschärft hat, siehe da, ich habe eine unglaublich große Anzahl an Schildern für alle möglichen Regeln gesehen. Optiker, griechisches Restaurant, Bäckerei, Boutique, Friseur, italienisches Restaurant, modernes Restaurant, Schokoladenladen, Tchibo und viele mehr. Die vielen mehr Geschäftsnamen schlummern in meinem Unterbewußtsein ganz tief unten und weigern sich ans Licht des Verstandes gezerrt zu werden.
Das sind so in etwa die Schilder, die meinen Einkaufsalltag erleichtern. Auf einer Straßenseite. Wie schon geschrieben, 300 Meter. Eine ähnliche Anzahl Schilder finde ich auch auf der anderen Straßenseite. Schon genug? Keine Lust mehr zu Ende zu lesen? Kann ich verstehen. Geht mir auch so.
Ha, das ist erst der Anfang. Dazu sehe noch jede Menge Schilder, die alles Mögliche menschliche Miteinander regeln. Taxistand, Parkverbote in etlichen Variationen, Halteverbote zu anderen Zeiten und an anderen Stellen, Einfahrten mit Parken verboten, Hinweisschilder zum Kloster, zur Kirche, zum Rathaus. Praxisschilder mit und ohne Hinweis auf Urlaub. Fahrräder hier nicht abstellen.
Und mittendrin im 300 Meter Schilder Chaos streckt sich vorsichtig und selbstbewusst eine Butterblume durch einen winzigen Riss im Asphalt. Und ein kleines Wesen Mensch, das erst vor wenigen Tagen das Laufen gelernt hat steuert zielbewusst darauf zu und staunt. Und bringt Mamas und Papas Tagesablauf völlig aus dem Takt, weil es einfach dasteht und stehen bleibt und staunt.
1 Comment
Vielen lieben Dank für den wertvollen Beitrag!
Sehr cooler Blog.