Mitte der 1970er zog ich voller Elan und Neugier von Hamburg zum Studium nach München. Kompetent und fit für Studium und eigenes zuhause war anders. Für mich begann das Abenteuer Erwachsen sein. Großtante Berta hörte von meinem Entschluss und fragte: „Hast du alles was du brauchst?“. Natürlich nicht. Ich hatte vieles noch nicht, auch kein Besteck. Sie schenkte mir zwei Bestecksätze Messer, Gabel und Löffel. Monate später fand die Familie heraus, das war ihr einziges zusammenpassendes Besteck. Eine großartige selbstlose Geste. Ich bekomme immer noch Gänsehaut wenn ich daran denke. Diese beiden Bestecksets haben einen besonderen Platz in der Besteckschublade, ihren Ehrenplatz.
Wie passt so eine echt alte Geschichte als Post auf zeitgemäße Business Plattformen wie linkedin, XING, you name them all?
Neben all den Stunden, die wir berechtigt in Rechnung stellen, neben dem Gehalt, das wir für unsere Leistung beziehen, sehen wir in unseren Geschäftspartnern, Kollegen und Kunden auch den Menschen, der gerade jetzt in eine ungewisse Zukunft startet?
Der Geschäftspartner der sich mit staatlichen Zuwendungen durch die Monate laviert. Die Kollegin, die ungeübt einen agilen Projektplan aufsetzt. Der Kunde, dessen boomendes Business einen unvergleichlichen Sinkflug erlebt.
Wie gut fühlt es sich an, etwas Wertvolles zu schenken? Eine Idee, die weiterhelfen kann, ein Lächeln, das die Situation entspannt, ein Händedruck, der Zuversicht gibt.